Jahresbericht 2022

In diesem Sinne stand das Jahr 2022 in unserer Organisation im Zeichen der Veränderung. Was sich in der Umbenennung von «Schweizerischer Samariterbund» zu «Samariter Schweiz» symbolisch äusserte, ist nur eine logische Folge der strategischen Weiterentwicklung des Verbundes.
Wie die meisten Vereine beschäftigt sich Samariter Schweiz seit Längerem intensiv mit den sich wandelnden gesellschaftlichen Bedürfnissen an das freiwillige Engagement in der Freizeit. Gleichzeitig gilt es, sich als Anbieterin von Aus- und Weiterbildungen in Erster Hilfe im Schweizer Bildungsmarkt zu behaupten.

Um diese Aufgaben zu erfüllen, hat die Organisation 2018 die Verbundstrategie «Samariter der Zukunft 2024» entwickelt. Inzwischen befinden wir uns mitten in deren Umsetzung: Im vergangenen Jahr entstanden daraus unter anderem das Team Verbandsunterstützung, ein neues, modulares Bildungssystem für Samariter:innen und die Vorbereitung des Samariter Schweiz Portals.

Auch in der Führung der Geschäftsstelle zeichnete sich im Juni 2022 eine Veränderung ab: In Barbara Rüttimann gewannen wir eine motivierte und offene Persönlichkeit als neue Geschäftsführerin. Sie bringt eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung in verschiedenen Managementfunktionen von Profit- und Non-Profit-Organisationen mit.

Dankbar sind wir, dass wir im Jahr 2022 als Samariterinnen und Samariter wieder in der Öffentlichkeit präsent sein durften. Die Vereine konnten wieder Einsätze an Grossevents und Sanitätsdienste für lokale und regionale Anlässe leisten.
Ob im Innern strategisch oder draussen im Einsatz für die Erste Hilfe – wir Samariterinnen und Samariter beweisen immer wieder: Gemeinsam schaffen wir Grosses.

Vielen ist gar nicht bekannt, welche Aufgaben Samaritervereine erfüllen. Denn die Palette ist breit: Samariter:innen stehen bei kleinen und grossen Anlässen im Sanitätsdienst im Einsatz. So wären beispielsweise Grossanlässe wie das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Pratteln oder das Bärner Stadtfest 2022 kaum realisierbar gewesen ohne das Engagement zahlreicher Samariter:innen. Ihr Wissen in Erster Hilfe geben Samariter:innen kompetent weiter in Nothilfekursen für die breite Bevölkerung oder in Kursen für Arbeitssicherheit in Unternehmen. Samaritervereine unterstützen Blutspendeaktionen, helfen mit in Asylzentren oder engagieren sich ehrenamtlich in Alters- und Pflegeheimen. Nicht zu vergessen die unzähligen Stunden, in denen die aktiven Samariter:innen bei Vereinsübungen für den Ernstfall trainieren und ihr Erste-Hilfe-Wissen auf dem neusten Stand halten.

Das Teilprojekt «Verbundentwicklung» der Strategie 2024 legt den Fokus auf die Modernisierung der Organisationsstruktur. Mit der Namensänderung von «Schweizerischer Samariterbund» zum zeitgemässen Namen «Samariter Schweiz» setzte die Organisation gegen aussen ein sichtbares Zeichen. Intern erarbeitete Samariter Schweiz Abläufe und entwickelte Strukturen für eine effizientere und engere Zusammenarbeit von Zentralorganisation, Kantonalverbänden und Vereinen.

Um den Kantonalverbänden im zunehmend schwierigen Umfeld der Verbandsführung und -entwicklung Hilfestellung zu bieten, wurde in der Geschäftsstelle der Bereich Verbandsunterstützung eingeführt. Das neue Team unterstützt die Verbände bei personellen, operativen und strategischen Aufgaben.

Technisch rüstete die Organisation 2022 weiter auf: So wurde die Einführung des neuen Samariter Schweiz Portals vorbereitet, welches Mitgliederverwaltung, Bildungsadministration und das bisherige Extranet künftig unter einem Dach vereint. Die Einführung 2022 der neuen Buchhaltungssoftware Abacus vereinfacht die internen Prozesse. Veraltete und störungsanfällige Systeme wurden durch neue, sicherere Systeme ersetzt.

2022 nahm das Teilprojekt «Ausbau Business» konkrete Formen an und wurde per Ende Jahr in den operativen Betrieb überführt: Im Januar hatte der Zentralvorstand das definitive Konzept genehmigt. Daraufhin erarbeiteten die Teams Bildung und Business Center gemeinsam das Kursprodukt «Erste Hilfe im Betrieb (SECO TopTen)» für Firmen und führte es auf nationaler Ebene ein. Für das Team Business Center verlief das Jahr 2022 mit einer Umsatzsteigerung von über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr sehr erfolgreich.

Im strategischen Teilprojekt «Jugend» und im «Freiwilligenengagement» nahm Samariter Schweiz vertiefte Analysen vor. Diese bereiten den Weg, um die Jugend- und Freiwilligenarbeit in den kommenden Jahren in neue Bahnen zu lenken.

Endlich liessen die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Frühjahr etwas nach. Damit normalisierten sich auch der Betrieb auf der Geschäftsstelle und die Zusammenarbeit im Verbund.

Die Führung der Geschäftsstelle kam in neue Hände: Nachdem sich Peter Lack entschieden hat, eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen, leitet Barbara Rüttimann die Geschäftsstelle seit Mitte Juni 2022 als Geschäftsführerin.

Der Fokus der Geschäftsstelle lag 2022 auf der Optimierung und Weiterentwicklung von Dienstleistungen für die Vereine und Verbände. So erarbeitete das Team Bildung ein neues Konzept der Lehrgänge für Kursleitende und Samariterlehrer:innen. Das neu gebildete Team Kundenservice ist seit Anfang 2022 die erste Anlaufstelle der Geschäftsstelle für telefonische Anfragen.

Das Team Marketing, Kommunikation und Fundraising brachte unter anderem den Printshop auf den neusten technischen Stand. Dieser ermöglicht es den Vereinen und Verbänden, personalisierte Drucksachen zu erstellen und drucken zu lassen. Neben internen Dienstleistungen hat das Team auch die Aufgabe, die Bekanntheit der Marke Samariter zu stärken und das Bewusstsein der Bevölkerung für das Leisten Erster Hilfe zu wecken. Dazu nutzt Samariter Schweiz klassische und digitale Massnahmen.

Wie viele aktive Samariter:innen gibt es in der Schweiz? In wie vielen Kursen haben sie 2022 die Bevölkerung in Erster Hilfe geschult? Oder wie viele Stunden Sanitätsdienst haben sie geleistet? Spannende Zahlen und Fakten aus dem Samariterjahr 2022.

Wie fiel das Geschäftsjahr 2022 aus?
Es war ein herausforderndes Jahr für unsere Organisation: Da Samariter Schweiz auch dieses Jahr in die Strategie 2024 investierte, belastete dies die Rechnung und führte zu einem Minusbetrag. Dazu gehörten auch Sonderausgaben bei der Umsetzung der digitalen Strategie, die finanziell ebenfalls ins Gewicht fielen. Die Investitionen in die Strategieprojekte und damit in die langfristige Zukunft von Samariter Schweiz sind wichtig. Lässt man die langfristigen Investitionen ausser Acht, haben wir indes gut gewirtschaftet. Wir konnten im vergangenen Jahr einige finanzielle Lücken schliessen und Erträge sichern. Ausserdem haben wir intensiv daran gearbeitet, unsere Strukturen zu verschlanken und die Abläufe effizienter zu gestalten. Damit erzielten wir diverse Einsparungen.

Was waren finanzielle Meilensteine im Jahr 2022?
Sehr erfreulich ist das Wachstum unseres Business Center. Dieses ist verantwortlich für den Verkauf und die Weiterentwicklung von Erste-Hilfe-Kursen für Firmenkunden auf nationaler Ebene. 2022 verzeichneten wir in dem Bereich eine Umsatzsteigerung von 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Insgesamt führten wir im vergangenen Jahr mehr als 820 Kurse für Firmenkunden durch und bildeten mehr als 6000 Teilnehmende in Erster Hilfe im Betrieb aus. Die Teams Bildung und Business Center haben zudem gemeinsam das Kursprodukt «Erste Hilfe im Betrieb (SECO TopTen)» für Firmen entwickelt und in einer ersten Pilotphase sehr erfolgreich auf den Markt gebracht.

Was ist speziell an der Finanzbuchhaltung einer gemeinnützigen Organisation?
Non-Profit-Organisationen unterliegen strengeren Richtlinien als Unternehmen der Privatwirtschaft. Wir sind Zewo-zertifiziert und unterstehen damit den Standards des Spenden-Gütesiegels für gemeinnützige Organisationen in der Schweiz. Zudem haben wir uns den Regeln der Swiss GAAP FER verpflichtet und damit dem sogenannten True-and-Fair-View-Prinzip. Die Jahresrechnung muss ein Bild vermitteln, das den tatsächlichen Verhältnissen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entspricht. Dies wird von einer unabhängigen Revisionsstelle überprüft.
Selbstverständlich ist auch streng geregelt, wie wir mit unseren Spenden verfahren. Der Sammlungszweck ist klar darzustellen, und die Spenden müssen den angegebenen Zielen und Zwecken zukommen.

Samariterinnen und Samariter leisten spontan Erste Hilfe, stellen den Sanitätsdienst bei Veranstaltungen sicher und geben in Erste-Hilfe-Kursen ihr Wissen an die Bevölkerung weiter. Viele engagieren sich auch in ihrer Freizeit als First Responder.

Samariter Schweiz ist eine Spendenorganisation, und die Zuwendungen unserer Spenderinnen und Spender sind für uns von grosser Bedeutung. Wir haben festgestellt, dass Online-Kanäle wie Twint immer häufiger genutzt werden. Ganz gleich, ob es sich um Onlinespenden oder Überweisungen handelt: Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um uns von Herzen für Ihre Unterstützung zu bedanken!

Ab dem 1. Januar 2023 tritt das neue Erbrecht in Kraft. Aus diesem Anlass haben wir im Jahr 2022 einen neuen Testament-Ratgeber erstellt, der ab sofort bei uns bestellt werden kann. Wir arbeiten nun auch mit dem Verein «Dein Adieu» zusammen. Über unsere Webseite kann mithilfe einer Vorlage ein Testament online bei «Dein Adieu» erstellt werden. Ein Testament-Generator zeigt dabei die Pflichtteile und die verfügbaren Quoten auf.

Ein besonderer Dank gilt unserem geschätzten Erblasser, der Samariter Schweiz mit einem Legat bedacht hat.

Bitte unterstützen Sie die Arbeit von Samariter Schweiz!

Weitere Informationen finden Sie unter: www.samariter.ch/de/spenden

Samariter Schweiz
4600 Olten
PC: 45-125111-0
IBAN: CH55 0900 0000 4512 5111 0