Sanitätsdienst an Grosseinsätzen

Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) hat in Pratteln im August 2022 während vier Tagen über 400 000 Besuchende angezogen. 90 Samariter:innen wirkten hinter den Kulissen im Sanitätsdienst der Grossveranstaltung.

Samstagvormittag auf dem Festgelände des ESAF: Tausende Leute drängen sich in und um die Schwingarena und geniessen das grösste Volksfest der Schweiz. Beatrice Wessner, Präsidentin und Paul Ammann, Vizepräsident des Samariterverband beider Basel machen sich auf den Weg über das Festgelände zum Sanitätsposten «Sana 10», um ihre Samariter:innen bei der Arbeit zu besuchen. «Sana 10» ist einer von zehn betriebenen Sanitätsposten. Dort hat Paul Ammann von gestern Abend bis heute Morgen nach 10 Uhr seine 12-Stunden-Schicht als Postenchef geleistet.

Motivierende Zusammenarbeit
Samariter:innen, eine Notärztin, eine Rettungssanitäterin und ein Angehöriger der Armee und des Rotkreuzdienstes besetzen den Posten. Es gibt klare Abläufe und die Zusammenarbeit zwischen Profis, Armeeangehörigen und Laien ist hervorragend. 

«Das Grossartige an solchen Einsätzen ist die Zusammenarbeit mit Menschen, die das gleiche Ziel haben: das Wohlergehen der Mitmenschen im Notfall. Es ist eine Chance, immer auch etwas von anderen Fachleuten dazuzulernen», sagt Paul Ammann.

Es gelten strenge Regeln
Ein wichtiger Grundsatz: Aus Sicherheitsgründen werden weder Medikamente noch Salben oder Sonstiges über die Schwelle abgegeben: Behandelt wird nur im Zelt und der angegliederten Sanitätshilfsstelle – oder bei einem Notfall auf Patrouille.
Die häufigsten Blessuren und Beschwerden sind Kopfweh, Insektenstiche, Schürfwunden und Verstauchungen – aber auch übermässiger Alkoholkonsum. «Letzteres kann von amüsant bis mühsam reichen», meint Paul Ammann, wenn er an die vorangegangene nächtliche Schicht denkt.

Behandelte fühlen sich gut aufgehoben
Vor dem Mittag kommt Betrieb auf. Vermehrt suchen Festbesucher mit Beschwerden den Sanitätsposten auf. So auch Angela Hofstetter, eine freiwillige Helferin am ESAF. Patrick Steiger, Samariter vom SV Biel-Benken übernimmt Angela. Er bringt sie nach hinten, um die von der Achillessehne geplagten Füsse hochzulagern und besorgt ihr ein Coldpack zur Linderung der Schmerzen. Während sich der Fuss erholt, meint Angela: «Ich bin froh, sind die Samariter da und kümmern sich um mich und alle anderen, die ein Problem haben. Es tut gut, sich sicher und versorgt zu fühlen.»

Schichtende, aber es geht weiter
Nun ist es Zeit für Paul Ammann zu gehen. Er übergibt den Posten für die nächsten zwölf Stunden an seinen Samariterkollegen Roger Frey. Derweil machen sich Laurens Heeb und Sarah Hänggi vom Samariterverein Biel-Benken für eine Patrouille bereit. Ausgerüstet mit Funk und Erste-Hilfe-Notfallrucksack gehen sie auf ihre Runde über das Festgelände, um im Notfall für ihre Mitmenschen da zu sein.

Kurzfassung eines Artikels aus dem Magazin «samariter» 4/22 (Text: Philipp Binaghi / Fotos: Remo Nägeli)

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